Im Jahr 2006 führte die Polizei in Kenia eine Razzia bei der Medienorganisation ‚Standard Group’ durch. Auf was hatte es die kenianische Regierung damit abgesehen? Dominic Burbidge untersucht diesen bedeutsamen Fall.

Der Fall
Im März 2006 stürmten maskierte und bewaffnete Männer die Büros und Druckereiräume der Standard Group, einer Medienorganisation in Nairobi, Kenia. Die Männer schlugen auf Journalisten ein, unterbrachen die Rundfunkausstrahlungen und setzten tausende aktuelle Ausgaben der von der Standard Group herausgegebenen Zeitung in Brand. Zwar hatte es zuerst den Anschein, als ob die Tat von einer kriminellen Bande begangen worden war, doch wenig später fanden sich die Journalisten in Polizeistationen wieder, wo ihnen unterbreitet wurde, dass sich die Polizei für das Vorgehen verantwortlich erkläre. Die Razzia wurde damit begründet, dass die Journalisten Geldzahlungen erhalten hätten, um in ihren Artikeln Hass zwischen ethnischen Gruppen zu schüren. Die Regierung verkündete, man habe um der nationalen Sicherheit Willen gegen die Medienorganisation vorgehen müssen. Der Minister für innere Sicherheit, John Michuki, ließ verlauten, „wenn Sie die Ruhe einer Schlange stören, müssen Sie darauf vorbereitet sein, von ihr gebissen zu werden.“
Doch die Ruhe welcher Schlange hat die Standard Group überhaupt gestört? Ein freischaffender Reporter, der im Zuge der Razzia verhört worden war, berichtete, dass festgenommene Angestellte über die Besitzer der Mediengruppe befragt worden waren und darüber, wie man den Fernsehkanal und die Zeitung der Standard Group „auseinandernehmen“ könnte. Wenig später wurden drei Journalisten aufgrund von kritischen Äußerungen über Präsident Mwai Kibaki angeklagt. Nachdem sie erst auf Kaution freigelassen worden waren, wurde die Anklage gegen die Journalisten schließlich im September des gleichen Jahres fallen gelassen.
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It is a great pity. Who gave the national privilege to the polices to hurt ordinary persons? Even though the these journalists encountered a viper, they still stood up and sreamed the facts out. Really admire these reporters and hope they will better.