Geschichte als Staatsgeheimnis: der Fall Xu Zerong

Der Historiker Xu Zerong wurde im Jahr 2002 der Preisgabe von Staatsgeheimnissen beschuldigt, nachdem er Kopien von Texten über den Koreakrieg an einen südkoreanischen Akademiker geschickt hatte. Die Dokumente wurden erst nach seiner Inhaftierung als „streng geheim“ eingestuft, schreibt Lik Hang Tsui.

Der auch unter dem Namen David Tsui bekannte Historiker Xu Zerong, der in Oxford studiert hatte und in Hongkong ansäßig war, wurde im Jahr 2000 von den chinesischen Behörden in Gewahrsam genommen und später verhaftet. Man warf ihm vor, Staatsgeheimnisse verraten zu haben, da er Kopien von Dokumenten über den Koreakrieg an einen südkoreanischen Akademiker gesendet hatte. Im Januar 2002 wurde er zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Materialien, die aus den 1950er-Jahren stammten, wurden erst als “streng geheim” eingestuft, als das Gericht in Shenzhen bereits die Gefängnisstrafe ausgesprochen hatte. Das Gericht beschuldigte ihn weiterhin, ohne Genehmigung Schriften in China verkauft zu haben, die in Hongkong veröffentlicht worden waren.

Xu sagt, dass der wahre Grund hinter seiner Verhaftung und Verurteilung ein Artikel gewesen sei, den er im Jahr 2000 über einen Radiosender in der Provinz Hunan (China), der in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren Propaganda für die kommunistische Partei Malayas sendete, geschrieben habe. Im Juli 2011 gab Xu in der Zeitung South China Morning Post an, dass er glaube, der Artikel habe Beijing wütend gemacht, obwohl seine Arbeit “rein akademisch, und ohne jegliche Verbindung zu Organisationen oder sozialen Bewegungen” gewesen sei. Während seiner Zeit in Haft gab es Beschränkungen dessen, was er lesen durfte. Trotzdem gelang es ihm, ein Buch über die Mängel in der Theorie des Marxismus fertig zu stellen, und er durfte das Manuskript bei seiner Entlassung im Juni 2011 mit sich nehmen.

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Kommentare (1)

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  1. That is how high level secret remains untouchable.To the safety of the country,an ordinary life can alwyas be sacrified.As related on the movie „Nothing But the Truth“,where the journalist is arrested because she released secrets about the government,she can fight against the government but no one will be there to help her besides the government.Journalists are limited.The government runs them.They do not have the freedom as they wish.Secrets are secrets and they always be secrets.Any kind of expression will be opressed by national security,if national security suspects the information released can be a threat for them.

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Das Projekt „Debatte zur Meinungsfreiheit“ ist ein Forschungsprojekt des Dahrendorf Programme for the Study of Freedom am St Antony's College an der Universität von Oxford.

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